Thai-House in Aarau (28. Oktober 2005)

Thailändische Küche und Blumen!

Am 28. Oktober 2005 war der längst überfällige Besuch im Thai-House in Aarau an der Reihe. Schon oft war der Name dieses Lokals bei der allmonatlichen Diskussion zum Essort gefallen, doch nun sollte es soweit sein!

Nach dem regnerischen Sommer übernahm der goldene Herbst das Zepter und dieser herrschte auch an jenem Freitag. So nahmen sich die Fressfreunde vor, sich an diesem schönen Tag im Pickwick in Aarau zu treffen. Jedem war klar, dass er seine Arbeit eilig verrichten sollte, falls er sich im herbstlichen Sonnenschein noch einen goldigen Gerstensaft zu Gemühte führen wollte. Aus diesem Grund war es auch nicht nötig eine genau Zeit abzumachen, es genügte den Treffpunkt preis zu geben und falls jemand keine Lust auf Sonne hat, so solle er sich doch spätestens um 19 Uhr im PW einfinden.

Als sich der Stomach um Viertel nach Sechs, in der Gewissheit der Letzte zu sein, ins Lokal begab, staunte er nicht schlecht, als lediglich der Präsident anwesend war. Dieser hatte sich durch Nichts vom wohlverdienten Bier oder vielleicht treffender von den wohlverdienten Bieren abhalten lassen.
Nach weiteren rund zwanzig Minuten oder zwei Krüge später kamen die erwarteten restlichen Mitglieder. Die Wiedersehensfreude war gross, zumal der Haselmax das letzte Mal im August im Zirkel der Freunde anzutreffen war. Natürlich war die Freude nicht minder gross die Kugel und the Vice zu sehen. Der Vice hatte den bereits angekündigten Mitesser Manfred mitgebracht.
Sobald sich die Neuankömmlinge mit Getränken ausgerüstet hatten, war die Zeit gekommen um die ganzen Verspätungen zu klären. Während der Stomach bei der Arbeit hängen blieb, passierte den Burgdorfern (Kugel und Haselmax) das Gleiche im Verkehr in Richtung Aarau und Manfred und Vice hatten deren Ankommen in der Vice-Wohnung abgewartet.
Doch wo war der Käpt’n geblieben? Dieser kündigte bereits im Voraus an, dass er beim Essen oder womöglich gar gänzlich fehlen würde. Er verlängerte kurzfristig seinen Arbeitsvertrag an der HTI, was leider beim Mietvertrag seiner Wohnung nicht funktionierte. So konnte er an diesem Fest nicht teilnehmen und war stattdessen mit einem der grössten Flüche der Zivilisation konfrontiert, dem Wohnungsräumen und Putzen!

Etwa um 19 Uhr signalisierten die knurrenden Mägen, dass es an der Zeit war, sich auf den Weg zum Thai-House zu begeben.
Pünktlich zur vereinbarten Zeit betraten die Sechs das asiatische Ambiente. Sofort wurden sie zu Tisch geführt, wo sie vorerst mit den bereitgestellten Kroepoek (Krabbenchips) vorlieb nahmen. Die Räumlichkeiten mit vielen Palmen, bunten Vorhängen und bemalten Wänden, Tischen aus dunklem Holz und viele in Kimonos gehüllte Servierdamen, gaben den Gästen das Gefühl an einem fernen Ort zu sein.
Mit einem Bier erfrischt, konnte das Studium der Karte beginnen. Trotz Vogelgrippe und dem abschreckenden Namen für Hühner (thailändisch: Gai), wurde fleissig Federvieh bestellt.
Zur Vorspeise wurde den Anwesenden je nach Geschmack eine Nudelsuppe, marinierte Pouletspiesschen mit Erdnuss-Sauce oder ein Glasnudelsalat mit Hackfleisch und frischen Kräutern serviert. Der harmlos anmutende Glasnudelsalat wurde gleich von drei hungrigen Freunden bestellt und er hatte es in sich. Entgegen aller Erwartungen bestand dieser, in ein Blatt gehüllte Salat, zu einem grossen Teil aus Chillischoten! Doch die schwitzenden Gesichter prägten das Bild nur für kurze Zeit…. Zumindest in der Annahme, dass die Verbrennungen beim Nahrungsaustritt zu späterer Zeit vernachlässigt werden.

Die Idee die Esszone des Lokals rauchfrei zu halten, stiess bei den meisten Fressfreunden auf wenig Begeisterung. So wurde die kurze Pause zwischen Vorspeise und Hauptgang im Foyer verbracht, wo fleissig an todbringenden Tabakrouladen gezogen wurde.

Artig begaben sich die sechs Feinschmecker aber bald wieder zu Tisch, um die Hauptgänge in Empfang zu nehmen. Dies waren Blacktiger-Crevetten an Knoblauchsauce, Grüner Curry mit Hühnerfleisch, Ente an Panäeng-Curry oder Ente Süss-Sauer, jeweils serviert mit gebratenem Reis. Den freudigen Gesichtern nach zu urteilen, schmeckte Alles äusserst deliziös. Die Portionen waren aber eher klein, so dass sich einige über die Dekorationsblumen hermachten. Diese essbaren, rot-weiss gefärbten Gartengewächse schmeckten in etwa wie Chiccore.

Erst als es ums Dessert ging, wurden die Fressfreunde vom geselligen Mitesser darüber unterrichtet, dass er aufgrund gesundheitlicher Probleme aufs Dessert verzichtet. Dennoch wurden einige Portionen äusserst leckere Bananen- und Mangoglacen verspeisst.

Nachdem die eher grosse, aber keinesfalls überraschende Rechnung bezahlt war, begaben sich die Sechs wieder ins Freie und flanierten ungewöhnlich angeheitert in Richtung Bowlingbahn.

Bereits die erste Bowlingrunde war eher durch Tiefschläge als durch ausserordentliches Können gekennzeichnet. Einzig Manfred konnte einigermassen überzeugen. Dass sogar die Kugel unter hundert Punkte hinlegte, sollte bereits als Warnhinweis gedeutet werden. Doch stattdessen wurde während des Bowlens am bierigen Taktplan festgehalten und es floss so mancher Schluck Gehopftes durch die Kehlen der gefrässigen Brüder. Was an allen bisherigen Treffen höchstens zu leicht angeheiterten Persönlichkeiten geführt hatte, führte dieses eine Mal zu einer mittelmässig betrunkenen Horde. Im Nachhinein ist dies nicht weiter erstaunlich, da dieses Essen in die Kategorie leichte Kost oder schwaches Absorptionsmittel einzustufen ist.

Vom wissenschaftlichen Blickwinkel war es interessant festzustellen, dass es Bowler gibt, welche mit steigendem Alkoholpegel besser oder aber schlechter werden. Auf der Suche nach einer Erklärung drängte sich folgende Erkenntnis auf: Es gibt Menschen, bei denen das Hirn für die Koordination von eminenter Wichtigkeit ist. Das verschlechtern der Hirnaktivitäten führt zu schlechteren Bowlingresultaten. Andererseits gibt es Menschen bei denen das Gehirn die kognitiven Fähigkeiten, welche in diesem Fall zum grössten Teil aus Muskelzucken bestehen, ohnehin nur behindert. Bei solchen Personen führt gallonenweiser Alkoholkonsum zu bowlerischen Glanzleistungen….. klingt komisch, ist aber so.
Zu beweisen wäre dieses Postulat, indem wir Joe Cocker zu einem Fressfreunde-Event einladen?

Als die Truppe den Bowlingtempel verliess sangen sie dem armen, möbelpackenden Käpt’n noch ein aufheiterndes Lied auf die Combox, um ihn bei seiner Arbeit zu bestärken, bevor sie sich trennten und einen Schlafplatz aufsuchten.
Seit jenem Tag im Oktober wird gemunkelt, dass ein Penner in Aarau einen neuen Schlafsack inklusive einer Mahlzeit bekommen habe.

by Stomach


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