Iroquois in Zürich (19. November 2005)

Zu Gast beim Stadtindianer!

Nach dem eher spärlichen Mahl im Oktober, entschieden sich die Fressfreunde im November für etwas Nahrhaftes. So kam zum ersten Mal einer von Fugus-Tipps zum Zug. Das Iroquois in Zürich, welches sie mit den Worten "ist berühmt für seine unmenschlich grossen Portionen" beschrieb.
Der Event fand an einem bitterkalten, aber sonnigen Samstag im November statt. Die Temperaturen lagen den ganzen Tag um den Gefrierpunkt, trotzdem war es an der Sonne angenehm. Für die Reise in den Osten wären im Idealfall sieben hungrige Mäuler am Start gewesen. Dies sind die sechs vertrauten Fressfreunde und der Lubi, welcher als Mitesser angekündigt war. Leider informierte Haselmax seine Freunde schon im Oktober, dass es ihm mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht möglich sein werde im November dabei zu sein. Da waren’s nur noch sechs.
Der Vice liess sich deutlich später entschuldigen, weil er den Termin seines anderen geliebten Vereins übersehen hatte, das Jahresendessen des Stammes Aargau der Zähringia Burgdorf. Da waren’s nur noch fünf! Er versprach aber beim Bowling anwesend zu sein und geizte nicht mit einschüchternden Worten zu seinen bevorstehenden Bowlingleistungen.
Zu allem Unglück wurde der Präsident von einer fiesen Grippe befallen und musste mit fiebriger Stimme im letzten Moment absagen. Da waren’s nur noch vier!!
Schliesslich meldete sich auch noch der erwartete Mitesser aus nicht genauer bekannten, aber sehr wahrscheinlich durchaus berechtigten Gründen ab. Da waren’s nur noch drei!!!

Die Drei, welche sich auf keinen Fall die zürcherische Horizonterweiterung entgehen lassen wollten, waren die Kugel, der Käpt’n und der Stomach. Sie liessen sich von Nichts und schon gar nicht von den vielen Absagen, die Freude am bevorstehenden Essen trüben. Um 17:32 Uhr waren die besagten Drei, wenn auch knapp, am Bahnhof bereit, um den Zug in den fernen Osten zu betreten. Kaum hatte die Fahrt begonnen, war eine ausgezeichnete Stimmung zu erkennen. So verliessen die Fressfreunde den gut gefüllten Wagon in bester Laune am Zürcher Hauptbahnhof. Der Bahnhof, sonst eher als Ort des Grauens in ihren Erinnerungen, war kaum wieder zu erkennen. Wie durch einen erfahrenen Exorzisten vom immerwährenden Stress und einer der Stadt Zürich typischen Aggressivität befreit, war es friedlich, relativ ruhig, beinahe gemütlich am HB.
Trotz eisiger Kälte und schlechter Ortskundigkeit flanierten die Ankömmlinge zur Limmat und genossen den schönen Anblick auf die historischen Gebäude, welche in den Strahlen vieler Lampen ihre Schönheit versprühten.

Der Weg führte die Hungrigen ins Niederdörfli. Als ihnen langsam kalt wurde, betraten sie das Barrique. Eine Bar, welche für ihren Weinvorrat bekannt zu sein scheint und die für den Weingenuss nötige Ruhe ausstrahlte. Die Kugel, der Käpt’n und der Stomach setzten sich an die Bar und liessen die Chance auf einen guten Wein vorerst passieren. Stattdessen genehmigten sie sich ein Appenzeller Vollmondbier, um die neusten Geschichten auszutauschen.
Gewärmt betraten die gefrässigen Brüder erneut die Kopfsteinpflasterstrasse. Wie alt eingesessene Zürcher fanden sie auf dem kürzesten Weg zur Seefeldstrasse.
Der lange, kalte Spaziergang entlang der Seefeldstrasse und die vorbeifahrenden Trams zehrten etwas an ihrer Geduld….. (Sind wir bald da?!? Sind wir bald da?!? Sind wir bald da?!?). Doch als die Nasenspitzen gerade einzufrieren schienen, tauchte die erlösende Hausnummer 120 an der Fassade des Iroquois auf.

Schnell huschten die eingefrorenen Spaziergänger in die Wärme. Das rustikale Lokal mit ungedeckten Holztischen, Bänken, Parkettboden und einer gewissen Saloon-Stimmung die zum Biertrinken einlud, war den Dreien auf Anhieb sympathisch. Und als den Luzernern in der Runde von der prompten und freundlichen Bedienung ein Klosterbräu serviert wurde, fühlten sie sich bereits wie zu Hause.

In der Karte waren die erwarteten Tex-Mex-Menüs nachzulesen. Zu dem bot das Lokal einige "Spezials" an, wie beispielsweise den nachfolgend bestellten "Big-Mama-Burger". Dieses Riesending für drei Personen wurde den Gästen mit Pommes Frites und drei Salaten serviert. Dazu orderten die Gourmets den Hauswein (Palecio de Cirat). Wie üblich degustierte die Kugel den Wein mit den für einen Kenner üblichen Grimassen, ohne dabei grinsen zu müssen.
Der Wein mundete ausgezeichnet und das Essen, so simpel es auch war, schmeckte sehr gut. Mit den Portionen hatte Fugu wahrlich nicht übertrieben. Von den Nachbestellmöglichkeiten für Pommes und Salat machten die Fressfreunde kein einziges Mal gebrauch und waren trotzdem satt.

Nach einer kurzen Esspause reichte der Platz im Magen aber gerade noch für ein Dessert. Auf Bestellung wurde wahlweise ein Milchshake oder ein Hot Brownie serviert. Mit Hot Brownie ist ein Coupe gemeint, welcher aus noch warmen sehr leckeren und mit Schokoladensauce übergossenen Browniestücken und Eiscreme besteht. Nach diesem Hochgenuss gönnte man sich noch eine Tasse Kaffee.
Kaum wurden die Kaffeetassen auf die Tischplatte gesetzt, wurden die Drei auch schon von Werbefrauen am Tisch besucht. Im ersten Moment fragte man sich vielleicht, ob es nun um Chesterfield oder Marlboro gehen würde. Doch zu aller Überraschung wurden keine Zigaretten angeboten, sondern "Speckli" verteilt. Dabei handelt es sich nicht um Speck in Zigarrenform, sondern um ein Gebäck aus der Region Zürich, welches die aus der Kindheit bekannten Madeleines imitieren und herrlich schmecken.

Als die Rechnung bezahlt war, schmerzte es die Freunde ein bisschen diesen gemütlichen Ort zu verlassen und in die Kälte zu treten. So wurde diesmal vom Tram Gebrauch gemacht, zumindest bis zum Bellvueplatz. Von dort wurde wiederum zu Fuss bis zum Hauptbahnhof der Limmat entlang flaniert. Dank den guten Bahnverbindungen waren die satten Freunde schon bald wieder in Aarau, wo es noch kälter zu sein schien. Weshalb sie sich auf direktem Weg zur Bowlingbahn begaben. Dort waren sämtliche Bahnen besetzt, weshalb sich die Ankömmlinge vorerst mit einem Bier begnügen mussten. Doch schon nach wenigen Minuten wurde eine Bahn frei. Zur selben Zeit traf der Vice ein. Auch er schien gut genährt worden zu sein und die Freude über ein gemeinsames Bowling war gewaltig. Die Vier genehmigten sich im Verlaufe des Abends noch einige Biere und Drinks. Dennoch bowlten sie viel besser als noch einige Wochen zuvor. Insbesondere die Kugel glänzte wieder in jeder Runde, wie man es sich eigentlich von ihm gewohnt war.

Obwohl die Zahl der Fressfreunde an diesem Abend geringer war als gewöhnlich, konnten die vier Freunde am Ende des Abends auf einen absolut gelungenen Event zurückschauen, als sie durch die kalte Dunkelheit zu ihren Schlafplätzen spazierten.

by Stomach


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