Die März Location wurde wie gewöhnlich im FressForum ausdiskutiert. Wobei der Vice von seinen Arbeitskollegen auf die goldige Idee gebracht wurde, den Griechen in Schönenwerd zu besuchen. Sämtliche Fressfreunde waren von dieser potentiellen Horizonterweiterung begeistert.
Der Käpt’n verbrachte den März in Übersee, wo er im Reich der unbegrenzten
Bauchumfänge nach Inspiration und dem Hustler-Hauptquartier suchte. Aus diesem
Grund musste er bei diesem Abenteuer leider fehlen.
Ebenso fehlte der Haselmax bei unserem März-Treffen. Und in letzter Minute vor
der Reservation enttäuschte auch noch die Kugel mit einer Absage. Er, der am 11.
März für unglaubliche 18 Wochen eingerückt ist, um auf Kosten des Staates seine
Freizeit in grünen Gewändern zu verbringen.
Die restlichen Freunde hatten dennoch keinen Grund Trübsal zu blasen.
An diesem sonnigen aber kalten Samstag im März trafen sich der Vice und der
Stomach um 18:30 Uhr im Penny Farthing in Aarau.
Mit einem überteuerten englischen Bier und bester Laune konnten sie sich die
neusten Geschichten erzählen, während sich auf der Leinwand unerschrockene
Männer beim Rugby-Länderspiel Irland – England zu Brei schlugen.
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Kurz nach sieben hetzten sie dann aus dem Pub an den Bahnhof, wo sich der
Stomach noch ein Ticket besorgte. Danach suchten die Beiden mit weit
aufgerissenen Augen auf der Fahrplananzeige nach dem 19:08 Uhr Zug nach
Schönenwerd. Doch alles Suchen nützte nichts, es konnte kein Zug gefunden
werden! Schliesslich fragten sie auch noch den Bahnangestellten, wann der
nächste Zug nach Schönenwerd fahren würde und die Antwort lautete 19:39! Da war
klar, der Stomach musste sich in der Zeit geirrt haben.
In Schönenwerd war auf 19:30 Uhr reserviert, weshalb der Präsident zu einem
Umweg, am Aarauer Bahnhof vorbei, überredet werden musste, um alle rechtzeitig
ans Ziel zu bringen.
Die kurze Wartezeit reichte für den Vice und den Stomach, um sich im Aperto
mit einer Dose goldigen Saftes auszustatten. Das Kühlregal war gefüllt mit
verschiedenen, wohlbekannten Bieren. Doch was war das?!? Ihre Blicke richteten
sich sofort auf eine vollkommen unbekannte Dosenreihe. Zwei Behältnisse wurden
geschnappt und ab damit zur Kasse. Dort wurde ihnen bereits zum ersten Mal flau
im Magen. Ein holländisches Bier mit dem Namen Maximator und unglaublichen 11.6%
Alkohol hielten sie in der Hand. Sollte es ein trinkbares Bier in dieser, sagen
wir, Ultra-Starkbier-Liga geben?
Kaum waren die Dosen bezahlt, bewahrheiteten sich alle Befürchtungen. Der
Maximator schmeckte wie das abgestandene, leicht gesüsste Wasser des Ganges,
nachdem sich sämtliche Inder ihre linke Hand darin gewaschen haben und der
Alkohol wurde sehr wahrscheinlich durch die Gärung von Zehennägel hergestellt.
Kurz, der Begriff Bier suggeriert eine goldene Leckerei, welche mit diesem
Gebräu wirklich gar Nichts gemeinsam hat.
Während sich die Aperto-Besucher mit kleinsten Schlückchen Maximator
abmühten, trafen der Mitesser Lubi und El Eat mit zwei Autos am Bahnhof ein, um
die Beiden aufzupicken.
Dass es sich beim 19:08 Uhr Zug eigentlich um einen Bus handelt, dem sie
wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt gerade beim Abfahren zuschauten, wurde erst
Tage später bekannt.
Eine von Helges Buchlesungen ertönte im Präsidenten-Mobil, in welchem der
Stomach und der Vice Platz genommen hatten. Dahinter fuhr Lubi in seiner neu
erworbenen, schwarzen Quetschbank.
Das Hotel-Restaurant "Im Winkel" wurde auf Anhieb gefunden. Auf dem
Parkplatz wurde der Rest des Maximators der Kanalisation übergeben. Möge es zu
keinen grösseren Schäden in der bakteriologischen Stufe der Abwasserreinigung
geführt haben.
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Sogleich wurde das in einem Hinterhof gelegene Restaurant betreten. Im Inneren sah die Gaststube aus wie so manche Pizzeria. Kleine gemütliche Tische, ein langer Bartresen, bunte Vorhänge und ein bunter Teppich zierten den Raum.
Den Gästen wurden die Speisekarten ausgehändigt. Die Auswahl schien in Ordnung und die Angst es könnte sich um ein "pseudogriechisches" Restaurant handeln, verflüchtigte sich, als Moussaka nicht zwischen Rösti und Schnitzel Pommes Frites zu lesen war.
El Eat bestellte zur Vorspeise Reis, eingepackt in Weinblätter an einer Knoblauchsauce, nachdem es für ihn keine Tagessuppe mehr gab. Der Vice und Lubi entschieden sich für Hackfleischbällchen. Dem Stomach hatten es die "Gigantes" angetan, die im Kleingedruckten nicht etwa als grosse oder weisse, sondern als dicke Bohnen beschrieben waren. Dazu wurden jeweils ein Uozo und ein Bier bestellt.
Die Vorspeisen schmeckten gut und machten durchaus Hunger auf mehr. Einzig El Eat konnte sich mit seinem "Laub" nicht recht anfreunden. Doch die Knoblauchsauce hatte richtig "Zunder" und so wurde der präsidiale Teller von der restlichen Truppe leer geputzt.
Als Hauptgericht bestellten El Eat und der Vice jeweils Moussaka. Lubi
bestellte sich Gyros und der Stomach ein Parthenon I. Dieser Parthenon I besteht
aus einem Fleischberg, aus Gyros (Spiesschen), Schweinssteak und Lammschnipsel,
wie man sie von Kebab kennt. Natürlich wurden jeweils Beilagen mitgeliefert.
Die Hauptspeisen schmeckten den Fressfreunden nicht schlecht, aber so Manches
hätte besser sein können. Beispielsweise war des Stomachs Fleischberg nicht
richtig würzig und auch das Moussaka wurde als fad beschrieben.
Weitere gewichtige Minuspunkte machte das Lokal, weil KEINE Desserts
erhältlich waren!
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So verliessen die Vier "den Winkel" ungesüsst und düsten mit Corsa-Lichtgeschwindigkeit nach Aarau. Die Zeit drängte, denn an diesem Treffen sollte nicht wie sonst gebowlt werden, sondern ein Kinobesuch war angesagt. Im Flösserplatz-Parking wurden nach einigen Runden die benötigten Parkplätze gefunden. Danach gings zu Fuss zum Kino Ideal, wo sich bereits eine lange Schlange für die verschiedenen Spätvorstellungen gebildet hatte. Vier Tickets wurden besorgt und das Dessert konnte nachgeholt werden. Es gab für jeden ein Heineken und eine Maltesers-Glace, einzig der Mitesser begnügte sich mit einem Bier. Nun ja, es schien nicht der Abend des leckeren Biergenusses zu sein, denn Heineken trinkt ein Bierliebhaber nur, wenn die einzige Alternative ein Maximator ist.
Im Kino amüsierten sich die vier Freunde mit dem Streifen "V for Vendetta"
von den Matrix-Machern. Dabei handelt es sich um eine futuristische
Comicverfilmung.
Für einen Sciencefiction Film ist die Story aber durchaus intelligent
ausgedacht. Der Titelheld war für einmal kein übernatürlicher Schönling, sondern
ein belesener Poet mit scheusslicher Perücke, der mit seinen Sprüchen beim
Publikum punktete. Doch ganz ohne makellose Haut kam auch dieser Film nicht aus.
Für Schönheit war Natalie Portman zuständig. Als ihr in der zweiten Hälfte des
Filmes die Haare vom Kopf rasiert wurden, konnte des Vices Schrei im Grossraum
Aarau vernommen werden.
Alles in allem kann über den Film gesagt werden, dass wohl niemand enttäuscht,
aber auch niemand restlos begeistert das Kino verliess. Die Story wurde mit viel
Tiefgang ausgedacht, die Geschichte wurde aber so erzählt, dass davon fast
nichts auf den Zuschauer übersprang. An das Grundstatement des Films, "Ideen
sind unsterblich", kann sich nach Vorhangschluss sicher nicht einmal jeder
Dritte erinnern. Ausserdem wurde die Zukunft mit vielen sozialen Problemen
dargestellt, wie sie bereits Heute existieren. Zum Beispiel die totale
Überwachung in der Zukunft könnte man durchaus als einen leichten Seitenhieb
gegen den amerikanischen "patriot act" interpretieren, auch wenn die Geschichte
in Grossbritanien spielt. Aber wie gesagt, dem Zuschauer bleiben eher die
hochglanz Action-Szenen, als der Inhalt in Erinnerung.
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Nach dem Film begaben sich die Fressfreunde an die frische Luft. Dort wurde lange gerätselt, ob die kurze Zeit bis 3 Uhr noch für Bowling genutzt werden sollte. Schliesslich einigten sich die Vier aber auf ein frühzeitiges Ende des Treffens. Ein Treffen, das anders verlief als die Bisherigen, aber durchaus auch für Spass sorgte.
by Stomach
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