Hotel Engel in Frick (29. April2006)

Edles vom Grill.

Bislang wurden die Treffen der Fressfreunde meist durch das Team Stomach / Kugel organisiert. Weil die Kugel zu dieser Zeit aber für viele Wochen durch seinen Armeeaufenthalt absorbiert war und der Stomach beruflich bis zum Hals in Arbeit drohte zu versinken, hob sich der Präsident höchstpersönlich vom Thron und machte ein Vorschlag für das April-Lokal. Die Idee des Präsidenten, ein renommiertes Gilde Restaurant in Frick zu besuchen, stiess auf grosse Begeisterung. Einerseits, weil bereits der Besuch der Seerose zeigte, dass wo Gilde draufsteht höchste Qualität drin ist. Andererseits war es den meisten Fressfreunden wichtig, ein Lokal in der Region Aarau zu besuchen, um danach wieder einmal hemmungslos abzubowlen!

Um 17:30 Uhr trafen sich der Vice, El Eat, Stomach, der Käpt’n und Manfred (bereits bekannter Mitesser aus anderen Episoden) im Penny Farthing in Aarau, um sich ein Bier der Marke Extrateuer zu gönnen. Die Kugel sollte in Frick zu ihnen stossen und Haselmax sollte leider ein weiteres Mal fehlen.
Die Freunde hatten sich Vieles zu erzählen. So hatte beispielsweise der Käpt’n so manche Geschichte von seinem USA-Aufenthalt auf Lager.
Doch schon bald musste sich die fröhliche Gruppe in ein Postauto umquartieren. Beim Einstieg ins Postauto nach Frick machte das Lösen der Tickets ohne das nötige Kleingeld die grössten Schwierigkeiten. Danach wurden die Fressfreunde durch die saftigen Wiesen des Aargauer Juras chauffiert. Das Wetter war nicht besonders, dunkle und helle Wolken tauschten sich am Abendhimmel ab und auch die Temperatur war für diese Jahreszeit eher tief angesiedelt. Gerade bei solchem Wetter ähnelten die Hügel ums Benkerjoch den schottischen Highlands, wo so manch ein Fressfreund schon einmal mit malziger Zunge auf Reisen war.
Nach einigen Stopps in verschlafenen Fricktaler Gemeinden, kam das Postauto schliesslich am Bahnhof von Frick zu stehen.

Die Fressfreunde waren auch schon besser organisiert auf Touren. So hatte keiner auch nur die leiseste Ahnung wo in Frick sich der besagte Gasthof Engel befinden sollte.
Der Vice telefonierte kurz mit der Kugel, denn dieser befand sich bereits beim Engel und konnte so wertvolle Tipps geben. Komischerweise spazierten die hungrigen Gesellen, angeführt vom Vice, anschliessend entgegen des Kugels Tipps in Richtung Autobahn. Als der Rest der Meute gerade dabei war eine Revolte gegen ihren Anführer anzuzetteln und die Richtung zu ändern, fuhr die Kugel mit dem Auto vor. Komischerweise hatte der Vice entgegen aller Logik den richtigen Weg eingeschlagen, weil die Kugel angenommen hat, der Bahnhof wäre an einem ganz anderen Ort.
So fuhr die Kugel den Rest der Bande in zwei Portionen zum Gasthof Engel.

Von aussen wurde das Hotel Engel kritisch begutachtet. Ein langes Gebäude direkt an der Strasse mit vielen Fenstern, welche alle von roten Fensterläden gesäumt sind. Auf den ersten Blick schien der Fassadenanstrich etwas vergilbt und so manches Detail wies darauf hin, dass dieses Gebäude seine besten Zeiten schon hinter sich hat. Doch die vielen Auszeichnungen neben der Eingangstür versprachen eine ausgezeichnete Küche.

Sobald des Kugels Wagen im Parkfeld stand, betrat die hungrige Bande den Gasthof. Zu ihrer Rechten erspähten die Ankömmlinge einen Barbereich und zur Linken den edlen Diniersalon, in welchen sie von einem Kellner geführt wurden. Angenehmes leicht gedämmtes Licht schien auf die blendend weissen Tischtücher.
Als die Sechs sich zu Tisch gesetzt hatten, konnten sie feststellen, dass sich das Personal mit der Besteckmenge nicht ausgetobt hatte. So wurde ein jeder Fressfreund lediglich von der deliziösen Auswahl in der Speisekarte überfordert. Etliche der Saison angepasste Spargelspeisen, Vieles vom Grill und die reichhaltige Fischküche machten die Wahl lediglich eines Hauptganges nicht leicht.
Und bevor sich klare Essenswünsche in den Köpfen zusammenstellen liessen, brachte der Kellner die bestellten Aperitivbiere und ging um den Tisch mit einer Schale frischen Frühlingsrollen. Zusätzlich lag jedem Fressfreund ein kleines Butterzöpfchen vor, das nur allzu schnell den Weg in einen hungrigen Magen fand.

Schliesslich konnten sich die Freunde schweren Herzens doch zu einer Bestellung durchringen.
Zur Vorspeise wurde den Herren wahlweise ein gemischter oder grüner Salat oder auch ein fricktaler Nüsslersalat serviert. Einzig der Käpt’n tanzte mit seinen bestellten Schnecken aus der Reihe. Die Vorspeisen schmeckten vorzüglich und machten Appetit auf ein saftiges Stück Fleisch.

Doch bevor die Hauptspeise gereicht wurde, musste die Kugel einen Wein für sich und seine Gefährten aussuchen. Die Auswahl fiel selbst ihm für einmal schwer und erst nach Absprache mit dem Kellner entschied er sich für "einen Spanier" (Coto de Hayas). Wie sich später herausstellen sollte, eine exzellente Wahl. Der Wein wurde von der Kugel mit Gesten und Grimassen degustiert, die auf dieser Welt nach Seinesgleichen suchen.
Bevor die Anderen in den Genuss des roten Trankes kamen, wurde der Hauptgang serviert. Dem Stomach und dem Vice wurde jeweils das Rindsfilet mit Gorgonzolasauce und Spargeln serviert. Manfred und der Präsident bekamen ein Entercote vom Grill mit Pommes Frites. Dem Käpt’n und der Kugel wurden jeweils Lammkotletten mit Croquetten respektive Pommes Frites gebracht. Der gewählte Wein hatte einen intensiven Vanillegeruch und –geschmack, wie ihn bisher noch kein Fressfreund von einem Wein erfahren hatte.
Und auch die Speisen schmeckten phänomenal, die typischen "Mmmh" Geräusche konnten aus sämtlichen Mündern vernommen werden.

Nach dem Hauptgang machte sich manch einer voller Vorfreude auf den Weg zur Toilette. Denn nach dem Seerosen-Besuch wurde auch hier ein palastähnliches Örtchen erwartet. Leider wurden die Freunde hierbei enttäuscht und mussten sich mit einem gewöhnlichen Gasthof-WC, welches zu vorzeitiger Spülung tendiert, vorlieb nehmen.

Auf diese kleine Enttäuschung folgte die Wiedergutmachung in Form eines Desserts. Den Gourmets wurde je nach Geschmack ein Coupe Tiramisu, ein Erdbeersorbet, heisse Zwetschgen oder Apfelchüechli mit Vanilleglace gereicht. Selbstverständlich waren auch die Desserts ein Gaumenschmaus.

Nachdem die sechs Freunde sich noch für kurze Zeit ausgeruht hatten, wurde die teure aber durchaus gerechtfertigte Rechnung beglichen. Die Kugel machte sich anschliessend bereits wieder auf den Heimweg, während sich die restliche Truppe die Füsse in Richtung Bahnhof vertrat. Dort angekommen war noch genügend Zeit sich "eine schnelle Stange" im gegenüberliegenden Bahnhöfli zu genehmigen.

Die anschliessende Rückfahrt mit dem Postauto war wesentlich kürzer als die Hinfahrt, da der Weg über die Staffelegg gewählt wurde.

Als die übrig gebliebenen Fünf in Aarau ausstiegen, lagen die Temperaturen bereits unterhalb des Wohlfühlbereichs und so machten sie sich schnellst möglich auf zur Bowlinghalle.
Wiederum konnten die gefrässigen Freunde nach nicht einmal zehn Minuten Wartezeit eine Bahn beziehen und dies ohne Reservation. Ein grosses Lob an die Aarauer Bowlingbahn!!!
Und so rollten die Kugeln auch diesmal. Die erste Runde ging an Stomach mit 119 Punkten. In der zweiten Runde lag sogar noch eine Steigerung drin. Der Stomach und Manfred erreichten beide jeweils 129 Punkte. In der dritten Runde machte sich schliesslich der Alkohol, welcher beim Bowlen üblicherweise reichlich fliesst, bemerkbar. Die Runde ging an Senõr Iglo mit immer noch sehr guten 115 Punkten. Die vierte Runde entschied der Vice mit fantastischen 133 Punkten für sich und nur ein zwischenzeitliches Cola konnte dem Stomach alias "Tuernothahn" den Gesamtsieg noch retten.
Einmal mehr fiel auf, dass die vielen Fressfreunde-Bowlings ihre Spuren hinterlassen haben. Die Fressfreunde wurden nicht nur mit fantastischen "Beizensportler-Traumkörpern" gesegnet. Nein! Sie sind inzwischen auch alle in der Lage mehr oder weniger konstant über 95 Punkte zu bowlen.

Nach dem Bowlen schlenderten die fünf Freunde gemütlich durch die kalte Nacht. Und bei Flatus! Es war ein hammermässiger Abend, der sich da zu Ende neigte. Doch bevor alle ein warmes Nest aufsuchten, wurde noch lange beim Bahnhof philosophiert. Vielleicht nicht gerade über Gott und die Welt, aber übers Essen und die glorreiche Vereinszukunft.

by Stomach


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