Restaurant Kreuzberg in Dagmersellen (07.02.2009)

Göttliche Cordon-Bleus und pokern.

by Stomach


Kommentare zum Lokal und Abend

Kommentare

Stomach: Bereits als ich meinen Wohnort nach Dagmersellen verlegte, hiess es von verschiedenen Leuten, dass es eine weise Entscheidung wäre in die Gemeinde mit den legendären Kreuzberg-Cordon-Bleus zu ziehen. Damit war der Fressfreunde-Besuch nur noch eine Frage der Zeit.

Zum Restaurant Kreuzberg: Mittels ÖV ist der Kreuzberg erreichbar, aber an einem Wintertag will man vom nicht gerade hoch frequentierten Bahnhof sicher nicht unbedingt den Weg zum Kreuzberg unter die Füsse nehmen. Mit Hilfe des Autos ist der Kreuzberg dank naher Autobahnausfahrt und genügend Parkplätzen problemlos zu erreichen. Noch einfacher geht’s zu Fuss von mir zu Hause, wie wir dies auch gemacht haben… erstaunlicherweise sogar ohne „wie-weit-noch-Gejammer“.
Das Lokal ist rustikal eingerichtet und sieht aus wie die meisten Landgasthöfe, Holztische, Holzstühle, wenig Dekoration und eine seltsame Raumaufteilung. Dass wir das Restaurant über den grossen Esssaal anstatt des richtigen Eingangs betraten, kann man nicht dem Lokal, sondern unserem enormen Hunger anlasten.
Zur Vorspeise gab es einen leckeren Salatteller, wie man ihn überall bekommen kann. Bei der Hauptspeise zeigte sich aber, wieso ein Restaurant in ländlicher Lage an einem Samstagabend bis auf den letzten Stuhl ausgebucht war; das Cordon-Bleu!
Das kleine Cordon-Bleu unterscheidet sich von seinem grossen Bruder um ca. 2 cm. Bei einer Gesamtlänge von rund 30 cm muss vor dem verteilen der Teller nachgemessen werden, um die kleinen von den grossen Portionen unterscheiden zu können. Dass die Kellnerin beim Servieren der Köstlichkeiten reichlich Käse um den Tisch und auf die Hosen der Gäste verteilte, konnte das Cordon-Bleu-Erlebnis auch nicht schmälern. Der Käse-Fleisch-Genuss war absolut köstlich und kaum zu übertreffen. Ohne zu übertreiben kann ich behaupten, dass dies das beste Cordon-Bleu meines Lebens war. Im Gegensatz zu meinen Freunden war mein Hunger so gross, dass ich auch die Beilagen verputzt habe. Fürs Dessert war auch mein „Stomach“ zu klein. Leider war der Dagmerseller Rotwein auf der Karte nicht mehr erhältlich, weshalb wir mit einem nicht regionalen Wein vorlieb nehmen mussten.
Das Essen kam nicht sonderlich dekoriert oder angerichtet daher, es zählt wirklich der Geschmack. Nicht das Auge sondern der Magen wurde satt.
Der Preis für Essen und Wein war günstig.

Fazit: ist für Liebhaber von Cordon-Bleus (evtl. auch anderen Fleischköstlichkeiten) das Restaurant schlechthin, für Vegetarier nur ein weiterer Landgasthof mit rustikalem Ambiente. Da ich wenig Wert auf Tischtücher, rauchfreie Zonen und hübsche Dekoration und mehr Wert auf fantastischen Genuss lege, gibt’s von mir überdurchschnittliche 8.0 von 10 Punkten.

Ausserhalb der Wertung gibt es zu sagen, dass der Haselmax natürlich wie immer fehlte. Leider fehlte zu unserem vierjährigen Jubiläum auch der Mampfred und der Vice. Glücklicherweise wurden wir dafür von einem wahren Cordon-Bleu-Freund begleitet.
Da unser Tisch erst ab 20 Uhr frei war, hatten wir viel Zeit um uns einen Apero und DVDs bei mir zu gönnen, wobei wir rückblickend eine schlechte Wahl getroffen haben. Des Helges „Jazz-Club“ war deutlich schlechter als erwartet und der alternative Film (the Prestige) erwies sich einen Tag später als fantastischer Film, den ich nur weiter empfehlen kann.
Nach dem Essen wurde gepflegt gepokert. Wobei ich den Anschein, der Käpt’n hätte tatsächlich auch nur eine Runde gewonnen, hier zerstören muss. Dafür fehlt in der Wodkaflasche ungefähr die Menge, die man zur vollständigen Desinfektion einer Zahnartklinik benötigt.
Wie immer ein fantastischer Abend im Zirkel der Gourmets.
(29.12.2013, 15:04 Uhr)


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