Im Januar wollten die Fressfreunde ihren Gaumen für einmal selbst verwöhnen
und den Küchenmannschaften dieser Welt für einen Monat Ruhe gönnen.
So lud der Haselmax seine Freunde in seine erst vor kurzem bezogene Villa ein.
Die Durchführung lag aber für lange Zeit auf Messers Schneide, weil der längst
bestellte Tisch nicht geliefert werden wollte.
Als der Stomach bereits sabbernd am Rezepte lesen war, kam schliesslich die
gute Nachricht, dass der Tisch in seiner ganzen Vollkommenheit eingetroffen ist.
Also stand dem frohen Kochen Nichts mehr im Wege. Im FressForum wurde mit
geeinten Kräften ein Menü zusammen geschustert. Der Entscheid fiel auf Gerichte
die sich durch Einfachheit und maximalen Genuss auszeichnen.
Am Vorabend des grossen Kochens machten sich die Kugel und der Haselmaxe auf ins Gewühl, um alle benötigten Ingredienzien zu kaufen. Was längst anzunehmen war, traf leider ein. Im Januar lässt sich kein Kürbis für eine Kürbissuppe mit Hähnchen mehr auftreiben. Worauf sich die Fressorganisation (Kugel / Stomach) am Telefon kurzerhand auf einen Cesar Salat umentschieden. Nun da alles geklärt war, konnte man sich mit ruhigem Gewissen auf das heitere Kochen freuen.
Am Samstag war zu ungewöhnlich früher Stunde abgemacht, um gleich mehrere
Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. So war der Treffpunkt für die Aargauer und
Luzerner um 12:30 Uhr in Triengen ausgemacht.
Mit einer Pünktlichkeit, wie es nur durch eine schweizer Uhr festgestellt
werden kann, trafen der Käpt’n und der Stomach vor dem Kostümverleih ein, wo der
Vice, El Eat und der aus einer früheren Episode bekannte Mitesser Manfred
bereits auf sie warteten.
Alljährlich gesellen sich die Fressfreunde und ein weiter Kreis freudiger
Kumpane zu Pius an die legendäre reidener Fasnacht. Und genauso alljährlich wird
bis zum letzten Moment nach Kostümen gesucht. Dem sollte dieses Jahr Einhalt
geboten werden. So wurden bereits im Januar Kostüme getestet. Die vom Kapitän
und Stomach vorsondierte Verkleidungshalle in Triengen liess keine Wünsche
offen.
Eifrig warfen sich the Vice und der Käpt’n in so manches Kostüm. Schliesslich
wurden aber die schon bei der Vorsondierung favorisierten Hasen aufgekauft und
weitere Hasen nachbestellt. So legte der Stomach einen Teil seines Ersparten in
Hasenkostüme an. Kein besonders einträgliches Geschäft, denn Hasen sind weder im
SMI noch im SPI gelistet und kein bekanntes Sparbuch bezahlt Zinsen darauf. Doch
Spass lässt sich bekanntlich nicht mit Geld aufwiegen.
Anschliessend wurde der Weg nach Zollikofen unter die Räder genommen. Den Freunden schien die wärmende Januarsonne ins Gesicht, während sie voller Vorfreude in den Westen düsten. In Zollikofen angekommen wurden sie von Haselmax per Natel gelotst, bis sie schliesslich "im Hasel" den Motor für ein erfrischendes Bier abstellten. Danach waren nur noch wenige hundert Meter nötig um zum "Casa del Haselmaxe" zu gelangen. Dieser empfing seine Brüder mit offenen Armen auf der Strasse und führte sie in seine vier Wände.
Nach einer Führung durch die schöne und grossräumige Wohnung setzten sich die
Fressfreunde an den besagten Tisch und genossen ein Bier, um die neusten
Geschichten auszutauschen. So manches war zu erzählen, schliesslich hatte sowohl
der Käpt’n als auch der Haselmax eine neue Stelle angenommen. Zudem wusste
niemand, dass der Haselmax mit zwei Frauen und zwei Katzen in seiner Wohnung
lebt.
Schon bald fiel den Freunden auf, dass ein freier Platz am Tische übrig war.
Eine schreckliche Ahnung überkam die Gesellen, schliesslich feierte die Kugel
die Abreise seines Bruders nach Kuba am Vorabend. Man fragte sich, würde die
Kugel die Augen an jenem durch Sonnenschein und kalte Winterluft geprägten
Samstag überhaupt öffnen? Sollten etwa die verkaterten Worte "nie wieder
Alkohol" seine Lippen passieren?
Doch schliesslich nahm die Kugel einen der vielen Anrufversuche entgegen und
zerschmetterte alle bösen Erwartungen. Er war topfit, in bester Laune und machte
sich sogleich auf den Weg in Richtung Mormonenstadt.
Inzwischen kam ein kleines Hungergefühl auf, worauf der Stomach in der Küche
anfing Apero-Häppchen zu basteln. Als die Kugel durch die Türe kam wurde keine
Zeit mehr vergeudet und die Häppchen wurden in den warmen Ofen gestellt.
Kaum waren die Leckereien in des Maxes bequemer Stube verspeisst, kam der
Hunger auf grössere Portionen auf.
Mit geeinten Kräften wurden die Cesar Salats hergerichtet, wobei nicht mit veredelndem Speck gegeizt wurde. Gleichzeitig wurden das Filet mariniert, die Röstkartoffeln vorbereitet und in den Ofen geschoben.
Der Cesar Salat schmeckte vorzüglich und konnte eigentlich nur noch durch den
Hauptgang gekrönt werden. Die Teller wurden von Stomach mit einem gemischten
Röstkartoffelsalat mit Sour Cream hergerichtet, gleichzeitig versuchten die
restlichen Fressfreunde beim Rahmschlagen das Fehlen eines Mixers wett zu
machen. Zusätzlich erschwerend war, dass keine grosse Schüssel auffindbar war.
So schwangen die Freunde den Schwingbesen, wie er noch nie geschwungen wurde und
erst das sichtbare Abblättern der Schüsselschicht brachte sie zum Stoppen. Mit
dem hart erarbeiteten Rahm, einem Schuss Cognac und etwas Ketchup wurden die
bereits garen Filetstücke verfeinert.
Das Mahl wurde zu Tisch gebracht, wo
das Filet auf den Zungen der hungrigen Mäuler zergehen konnte. Die Beilage
schmeckte nicht minder gut und die Freunde erfreuten sich bei herrlichem Bier
und fantastischem Essen des Lebens.
Unterdessen trafen unerwartet auch des Haselmaxes Mitbewohnerinnen ein. Doch
nach einem kurzen "Hallo" verschwanden sie auch schon in den Zimmern.
Satt und zufrieden, machten es sich die Fressfreunde anschliessend in der guten Stube gemütlich. Nach kurzem Innehalten wurden von Stomach in der Küche Crepes gefertigt und der Vice rief zu einer Runde seines liebsten Milchprodukts auf. Nebst Bier wurden also auch "White Russians" gekippt.
Im Wohnzimmer wurden die Leckereien genossen und dazu wurde das South Park
Ratespiel "Chefs Luv Shack" gezockt. Weder die ungenügenden Englischkenntnisse
noch die teilweise absurden Fragen konnten der Bande den Spass vermiesen. Es
wurde gejohlt und gelacht, bis es schliesslich an der Zeit war sich auf seine
Kernkompetenzen zu konzentrieren….. Bowling war angesagt.
Die Freunde machten sich bereits gut angeheitert auf den Weg zur Busstation.
Mit dem Bus gelangten sie in Windeseile gegen 12 Uhr Mitternachts an den
Bahnhof Bern.
Vor den Toren des Bahnhofs begann der Käpt’n damit sich von den Anderen zu verabschieden und ehe richtig realisiert wurde, dass er die sofortige Heimreise antritt, sass er schon im Zug um seine verkaterten Augen am Sonntag in gewohnter Umgebung zu öffnen.
Als die Freunde noch immer mit offenem Mund und völlig verständnislos auf dem
Vorplatz des Bahnhofs standen, kam Funk daher. Ein alter Bekannter der
Fressfreunde und Sandkastenkamerad des Vice.
So machten sich die Sieben auf, durch die fröstelnde Kälte ins
Marzilli-Bowling. Die langen Wartezeiten bedingt durch die sieben Mitspieler
kurbelten den Biergenuss an, wo doch so manch Einer schon weit unter seinem
Talent bowlte. Insbesondere der Stomach legte eine erste Runde hin, wie sie nur
in einem Blindenheim unterboten werden könnte. Dies machte er aber in der
zweiten Runde mit einer unglaublichen 148 (!) wieder wett.
Die langen Pausen wurden auch von den Brüdern des Marlboro-Manns rege genutzt,
da im Bowlingcenter das Rauchen untersagt ist.
In der dritten Runde wurde El Eat aus seiner sonst wohl behüteten Ruhe
gebracht, weil das Licht an und die Bowlingmaschine aus ging, während er auf
einer Wunderrunde war.
Die Einen taumelnd, die Anderen mit der bereits erklärten Faust im Sack, gings
zurück an die frische Luft.
Am Bahnhof wurde mit den Taxifahrern gefeilscht, wie es auf dem türkischen Basar üblich ist, bis schliesslich in die beiden günstigsten Taxis eingestiegen wurde. Die beiden Autos düsten durch die Nacht zu Haselmaxes Heim.
El Eats Liebe für sein eigenes Bett liess ihn bereits den ganzen Abend dursten und so fuhr er zu später Stunde noch mit seinem Auto in den Aargau. Der Vice, Funk und Manfred nahmen diese Gelegenheit gerade wahr und machten es sich im El Eat-Mobil bequem.
Die Kugel, der Haselmax und Stomach kehrten in des Maxes Gewölbe zurück, wo sich der Stomach noch einen letzten Crepe gönnte. Danach fielen alle in einen tiefen Schlaf, bis zum nächsten Morgen.
Die Kugel machte sich schon früh auf den Heimweg. Stomach musste jedenfalls
noch einige weitere Stunden liegen, um seine Fahrtauglichkeit wieder zu
erlangen.
Und von Haselmax wurde an jenem Tag gar kein Lebenszeichen mehr gesehen, bis
die Gäste aus der Wohnung waren.
Wie bereits im August, bestätigte auch dieser Abend, dass Home-Eatings einen riesigen Spass garantieren!
by Stomach
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